Seit 1995 wird am 23. April 2012 der Welttag des Buches gefeiert. Die UNESCO entschied sich für dieses Datum, da nach katalanischer Tradition zum Namenstag des Volkheiligen St. Georg an eben diesem Tag Rosen und Bücher verschenkt wurden. Außerdem fallen die Todestage von Spaniens Nationaldichter Miguel de Cervantes sowie des großen William Shakespeare auf den 23. April. Dass die beiden zwar am selben Datum im selben Jahr, aber dennoch nicht am selben Tag sondern 10 Tage versetzt starben, erklärt sich dadurch, dass 1616 in England noch nach dem Julianischen Kalender gerechnet wurde, während in Spanien schon der Gregorianische galt.
In England, den USA und Deutschland findet in diesem Jahr am Welttag des Buches zudem die „World Book Night“ statt, die im vergangenen Jahr schon in Großbritannien veranstaltet wurde. In Hamburg zum Beispiel kommen heute Abend unter dem Motto „Fest der Lesefreunde“ Autoren, Schauspieler, Künstler, Journalisten, Sportler, Musiker und Lesebegeisterte zusammen, um gemeinsam ihre Leidenschaft fürs Lesen zu feiern. Ab 17:30 Uhr wird auf dem Rathausmarkt unter der Moderation von Ulrich Wickert alles im Zeichen der Bücher stehen.
Für alle, die ein bisschen stöbern möchten, hat unsere Redaktion einige Lese-Empfehlungen für Sie zusammengestellt. Mit dabei sind unter anderem das frisch erschienene “Mr. Chartwell” von Schriftsteller-Debütantin Rebecca Hunt, “Wenn Giraffen fliegen” von Miroslav Penkov und das mit dem Deutschen Buchpreis 2011 ausgezeichnete “In Zeiten des abnehmenden Lichts” von Eugen Ruge:
Rebecca Hunt: Mr. Chartwell
Rebecca Hunts amüsantes und berührendes Buch über den überdimensionierten, schwarzen Hund „Mr. Chartwell“, der dem englischen Premier Winston Churchill die Tage verdunkelt und dessen Schatten auch ins Leben der jungen Witwe Esther Einzug halten, als er ihr Untermieter wird, nähert sich mit viel Witz und Charme einem Thema, das in der Literatur der jüngsten Zeit immer mehr Beachtung findet. Kurzweilig ohne oberflächlich oder gefühlig zu werden geht es um den Umgang mit depressiven Phasen und der Frage danach, inwiefern man „Black Pat“, wie sich Churchills schwarzer Hund selbst nennt, wieder loswerden kann. Absolute Leseempfehlung.
Auch erhältlich in der Print-Ausgabe.
Eugen Ruge: In Zeiten des abnehmenden Lichts
Schon wieder DDR-Geschichtsaufarbeitung möchte man stöhnen. Aber diese Familie lebt darin, davor und danach. Jedes Familienmitglied hat eine ganze Menge erlebt und wie Eugen Ruge das alles miteinander verwebt, ist erhellend – weil jedes Kapitel aus einer anderen Perspektive geschrieben ist, fesselnd – weil man auf diese Weise sogar gespannt auf den Funktionärsalltags schaut, erfreulich – weil gut richtig geschrieben!
Auch erhältlich als Print-Ausgabe.
Miroslav Penkov: Wenn Giraffen fliegen
Das Debüt des mit 18 Jahren aus Bulgarien ausgewanderten Miroslav Penkov wird zu recht mit den brillanten Werken des ebenfalls noch nicht allzu lang schriftstellerisch aktiven Jonathan Safran Foer verglichen. Die hier versammelten und zum Teil herrlich absurden Kurzgeschichten um Hoffnung, Zweifel, Liebe und Trauer haben mich berührt, amüsiert, erstaunt und begeistert, obwohl normalerweise kein Fan des Genres. Bitte mehr davon!
Auch erhältlich in der Print-Ausgabe.
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